-20°C...

Christoph Müller schrieb:
Am 10.04.2023 um 23:55 schrieb Axel Berger:
Rolf Bombach wrote:

Hmm, GuD Kraftwerk erreicht 60% Wirkungsgrad.

Stimmt. Wie typisch und verbreitet sind die? Ehrlich gefragt, ich weiß
es nicht, aber ich vermute nicht sehr.
In Irsching läuft so ein Ding. Da kommt mit schöner Regelmäßigkeit seitens der Betreiber der Ruf nach Stilllegung aus wirtschaftlichen Gründen. Genauso regelmäßig hat die Politik was degegen. Also
wird weiter gemacht, was vermutlich nur mit Zuschüssen möglich ist. Nach weiter Verbreitung dieser Technik klingt das jedenfalls nicht.

Man hört unterschiedliches. Der Versuchsblock 4 soll ja schnellstartfähig
und alles mögliche sein, hinter vorgehaltener Hand hört man, er wäre
overengineered und heikel in der Materialwahl, sodass man doch lieber
nicht moduliert und nicht schnell startet. Habe aber keine belastbaren
Quellen.

--
mfg Rolf Bombach
 
Ralf Kiefer schrieb:
Rolf Bombach wrote:

Hmm, GuD Kraftwerk erreicht 60% Wirkungsgrad.

Ich dachte, daß der Trend noch weiter geht, d.h. zu höheren
Wirkungsgraden bis über 90% bei \"kleineren\" BHKW, hier zwei Beispiele
aus Schwäbisch Hall:
https://stadtwerke-hall.de/fileadmin/files/Downloads/Kundencenter/Brosc
hueren/Projektblatt_BHKW_AlfredLeikam_web.pdf
Rund 7,5MW thermisch und rund 7,5MW elektrisch, zusammen ein
Wirkungsgrad von 92,4% aus einem Aggregat (507l Hubraum in 12
Zylindern).

Das ist genau dann gut, wenn du wirklich die Abwärme brauchst.
Der Trick ist die umgekehrte Rechnung. Man will Wärme und der
Strom entsteht als Abfallprodukt. >90% ist bei diesen \"kleineren\"
Anlagen normal, >85% bei den noch kleineren zuhause. Allerdings
ist dort der Anfall an Strom-Abfall prozentual deutlich bis
wesentlich kleiner.

--
mfg Rolf Bombach
 
Christoph Müller schrieb:
Am 11.04.2023 um 11:11 schrieb Heinz Schmitz:
Die linke Type Hanno Foest fragte:

Was macht eine handelsübliche Wärmepumpe eigentlich bei -20°C?

Wie oft gibt es -20°C in Deutschland?

Das ergänze ich durch: Wieviel Tage mit -5 haben die gleiche Wirkung
wie ein Tag mit -20?
Wenn nicht genug geheizt wird, platzen die Leitungen. Damit kann ein Tag mit -20°C mehr Schaden anrichten als eine ganze Saison mit -5°C.

Wobei wir ja nicht in Grossbritannien sind.

--
mfg Rolf Bombach
 
Franz Xaver schrieb:

Greift hier der Crossposting-Virus um sich? Warum schwappt
immer mehr Politquark in sci-Gruppen? Ein Wärmepumpe ist
kein elektronisches Bauteil, BTW.

--
mfg Rolf Bombach
 
Rolf Bombach wrote:

> Das ist genau dann gut, wenn du wirklich die Abwärme brauchst.

Wenn, wie bei diesem Beispiel, ein Fernwärmenetz damit betrieben wird
und (AFAIK) Gewerbekunden und Schwimmbäder dabei sind, die Prozeßwärme
ganzjährig brauchen, dann funktioniert das. Ich bin mir sicher, daß
diese Stadtwerke nicht in solche Anlagen investiert hätten, wenn sich
das nicht rentieren würde. Die haben dort seit Jahrzehnten auch
regenerative Erzeugung (Windrad, Wasserkraft), d.h. die wissen, was sie
tun. Und genausowenig neu: vor 30Jahren stand an der einen Stelle
bereits der erste Dieselmotor als BHKW mit knapp 1MW, AFAIR. Das war
Jahre vor der \"Liberalisierung\" des Strommarktes.


Der Trick ist die umgekehrte Rechnung. Man will Wärme und der
Strom entsteht als Abfallprodukt.

Strom als \"Abfall\" kann ich mir im Süden Deutschlands nicht vorstellen.
Selbst wenn es in .de gerade wenig Nachfrage gibt, dann sicher welche in
..fr, .ch und .it.

Gruß, Ralf
 
Am 11.04.2023 um 16:17 schrieb Rolf Bombach:

> Das ist genau dann gut, wenn du wirklich die Abwärme brauchst.

Dann brauchen wir doch nur die Anlagen laufen lassen, die die Wärme
grade gut brauchen können. Die anderen werden gar nicht erst gestartet.

Der Trick ist die umgekehrte Rechnung. Man will Wärme und der
Strom entsteht als Abfallprodukt.

So macht man das, wenn man kein richtiges Managementsystem hat.

90% ist bei diesen \"kleineren\"
Anlagen normal, >85% bei den noch kleineren zuhause. Allerdings
ist dort der Anfall an Strom-Abfall prozentual deutlich bis
wesentlich kleiner.
Die Masse macht den Unterschied.

--
Servus
Christoph Müller
www.astrail.de
 
Am 11.04.23 um 12:54 schrieb Hanno Foest:
Am 11.04.23 um 12:28 schrieb Ole Jansen:

Hmm, GuD Kraftwerk erreicht 60% Wirkungsgrad.

Stimmt. Wie typisch und verbreitet sind die?

Solche Kraftwerke sind nicht wirklich selten.

Wer sich ein genaueres Bild machen möchte:

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_fossil-thermischer_Kraftwerke_in_Deutschland

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_geplanter_und_im_Bau_befindlicher_Gaskraftwerke_in_Deutschland

GuD ist jeweils gekennzeichnet. Ich hab nicht gezählt, aber es sind
schon ein paar.

Hanno
Liste unvollständig.
--
Kleinmut und Stolz, aus diesem Holz
Schuf der Mensch sich am sechsten Tag Gott.
 
Am 11.04.23 um 16:23 schrieb Rolf Bombach:
Franz Xaver schrieb:

Greift hier der Crossposting-Virus um sich? Warum schwappt
immer mehr Politquark in sci-Gruppen? Ein Wärmepumpe ist
kein elektronisches Bauteil, BTW.
Das wissen die doch nicht. :)
--
Kleinmut und Stolz, aus diesem Holz
Schuf der Mensch sich am sechsten Tag Gott.
 
Ralf Kiefer schrieb:
Rolf Bombach wrote:

Der Trick ist die umgekehrte Rechnung. Man will Wärme und der
Strom entsteht als Abfallprodukt.

Strom als \"Abfall\" kann ich mir im Süden Deutschlands nicht vorstellen.
Selbst wenn es in .de gerade wenig Nachfrage gibt, dann sicher welche in
.fr, .ch und .it.

Das bezieht sich auf die Betrachtung des Prozesses hinsichtlich
des Wirkungsgrads.

--
mfg Rolf Bombach
 
Rolf Bombach wrote:

Das bezieht sich auf die Betrachtung des Prozesses hinsichtlich
des Wirkungsgrads.

Naja, wenn man eine Maschine baut, die die Energieform wandelt, hier Gas
zu Wärme und Strom, dann muß man alles betrachten, was hinten raus
kommt. Im ungünstigen Fall ist es Abwärme, die nicht oder wenig genutzt
wird. Aber Strom ist nie ein Abfallprodukt, weil leicht transportierbar
und recht universell nutzbar.

Gruß, Ralf
 
Ralf Kiefer schrieb:
Rolf Bombach wrote:

Das bezieht sich auf die Betrachtung des Prozesses hinsichtlich
des Wirkungsgrads.

Naja, wenn man eine Maschine baut, die die Energieform wandelt, hier Gas
zu Wärme und Strom, dann muß man alles betrachten, was hinten raus
kommt. Im ungünstigen Fall ist es Abwärme, die nicht oder wenig genutzt
wird. Aber Strom ist nie ein Abfallprodukt, weil leicht transportierbar
und recht universell nutzbar.

ichgebsauf.

--
mfg Rolf Bombach
 
Rolf Bombach wrote:

Ralf Kiefer schrieb:
Rolf Bombach wrote:

Das bezieht sich auf die Betrachtung des Prozesses hinsichtlich
des Wirkungsgrads.

Naja, wenn man eine Maschine baut, die die Energieform wandelt, hier Gas
zu Wärme und Strom, dann muß man alles betrachten, was hinten raus
kommt. Im ungünstigen Fall ist es Abwärme, die nicht oder wenig genutzt
wird. Aber Strom ist nie ein Abfallprodukt, weil leicht transportierbar
und recht universell nutzbar.

ichgebsauf.

Kinder sind auch (k)ein Abfallprodukt. Obwohl manche das meinen.
Wenn Lust das gewünschte Erzeugnis ist.

Grüße,
H.
 
On Tue, 11 Apr 2023 16:23:05 +0200, Rolf Bombach wrote:

Franz Xaver schrieb:

Greift hier der Crossposting-Virus um sich? Warum schwappt immer mehr
Politquark in sci-Gruppen? Ein Wärmepumpe ist kein elektronisches
Bauteil, BTW.

Erwartest du logisches Denkvermögen und soziales Verhalten von den Leuten,
die sonst nur in der Pissrinne des Usenets unterwegs sind.

--
Reinhardt
 
rbehm@hushmail.com (Reinhardt Behm) schrieb:

Erwartest du logisches Denkvermögen und soziales Verhalten von den
Leuten, die sonst nur in der Pissrinne des Usenets unterwegs sind.

<https://debeste.de/upload/4ae86bf9dc8674eff2c0ee964e09524f9275.jpg>

--
> Weshalb soll das peinlich sein?
[fragt sich Ohlemacher in <hpb22z9ujh9b$.fblnpi6ovs3w$.dlg@40tude.net>]
-> das Wahrheitsministerium raet: <http://www.hinterfotz.de/boese.html> <-
und immer nur ARD+ZDF gucken: <https://www.youtube.com/watch?v=W2l2kNQhtlQ>
 
Am 10.04.2023 um 21:08 schrieb Franz Xaver:

> Macht die dann -60°C draus um die +40° zu liefern?

Du braucht 90° bei den heute üblichen Heizsystemen.
Die Wärmepumpe schafft dann mit Glück -10°, eher weniger.

Oder anders:
Wie beendet man diese Regierung?
Sprengstoff. ;-)

Grüße
Harald
 
Harald Klotz wrote:
> Du braucht 90° bei den heute üblichen Heizsystemen.

In der archäologischen Datiering als BP, before present, ist, wenn es
jahrzehntgenau wird, \"heute\" definiert als 1950. Dafür könnte es
stimmen, war aber auch da schon der in der Praxis fast nie erreichte
Extremwert. Ein um 2000 neu gekaufter Heizkesselthermostat hatte den
oberen Anschlag bei 70 °C und vor dem Wasserumlauf lag noch das
Mischventil.

Seit es geführte Vorlauftemperatursteuerungen gibt, liegen die
tatsächlichen Wassertemperaturen durchweg sehr viel niedriger, meist
unter 50 °C.


--
/¯\\ No | Dipl.-Ing. F. Axel Berger Tel: +49/ 221/ 7771 8067
\\ / HTML | Roald-Amundsen-Straße 2a Fax: +49/ 221/ 7771 8069
 X in | D-50829 Köln-Ossendorf http://berger-odenthal.de
/ \\ Mail | -- No unannounced, large, binary attachments, please! --
 
Am 10.04.2023 um 23:55 schrieb Axel Berger:

Stimmt. Wie typisch und verbreitet sind die? Ehrlich gefragt, ich weiß
es nicht, aber ich vermute nicht sehr.
Ich habe keine Ahnung, aber die Stadt Kiel hat kürzlich das
Kohlekraftwerk durch ein Motorenkraftwerk ersetzt, nicht durch GUD.
Wirkungsgrad angeblich 50%
Gewöhnliche Motoren, von der Bauart Benzinmotore.

Grüße
Harald
 
Harald Klotz schrieb:

Ich habe keine Ahnung, aber die Stadt Kiel hat kürzlich das Kohlekraftwerk durch ein Motorenkraftwerk ersetzt, nicht durch GUD. Wirkungsgrad angeblich 50%
Gewöhnliche Motoren, von der Bauart Benzinmotore.

Ich kenne das Kraftwerk nicht. Wegen déformation professionelle
hab ich hier geschaut:

https://www.wartsila.com/energy/learn-more/technical-comparisons/combustion-engine-vs-gas-turbine-startup-time

GUT braucht selbst bei Warmstart mindestens 30 Minuten bis 50% Leistung
und 50 Minuten bis Volllast.

https://www.wartsila.com/energy/learn-more/technical-comparisons/combustion-engine-vs-gas-turbine-part-load-efficiency-and-flexibility

Teillast ist bei Turbinen mit erheblichem Wirkungsgradverlust verbunden.
Ist aber bei GUD substantiell besser; GUD erreicht bei 50% Last die 50% Effizienz
der Motoren. Der eigentliche Trick bei Motoren ist, dass man z.B. 5 Stück einsetzt.
Damit hat man dann bei Hocheffizienzmotoren schon bei 4% der Kraftwerksleistung
praktisch den Katalog-Wirkungsgrad.
Der etwas schlechtere Wirkungsgrad normaler Kraftwerksdiesel steht schon
bei 6% Last¹ zur Verfügung. Bei einem \"alten\" und vier \"neuen\" Dieseln hat man
dann ab 1% Kraftwerksleistung guten Wirkungsgrad, davon können Turbinen nur träumen.


¹ Nun ja, bei \"unserem\" Motor² hat man den Bereich 0-20% vermieden und
sehr schnell durchfahren, da hat man eine sehr aggressive Verbrennung,
womöglich sogar negative Zündverweildauern.
Miller-Timing wird bei diesen wohl mittlerweile veralteten Motoren
erst bei 50% eingeschaltet.

² Wärtsilä 6L20

--
mfg Rolf Bombach
 
Rolf Bombach <rolfnospambombach@invalid.invalid> wrote:
Harald Klotz schrieb:

Ich habe keine Ahnung, aber die Stadt Kiel hat kürzlich das Kohlekraftwerk durch ein Motorenkraftwerk ersetzt, nicht durch GUD. Wirkungsgrad angeblich 50%
Gewöhnliche Motoren, von der Bauart Benzinmotore.

Ich kenne das Kraftwerk nicht. Wegen déformation professionelle
hab ich hier geschaut:

https://www.wartsila.com/energy/learn-more/technical-comparisons/combustion-engine-vs-gas-turbine-startup-time

GUT braucht selbst bei Warmstart mindestens 30 Minuten bis 50% Leistung
und 50 Minuten bis Volllast.

https://www.wartsila.com/energy/learn-more/technical-comparisons/combustion-engine-vs-gas-turbine-part-load-efficiency-and-flexibility

Teillast ist bei Turbinen mit erheblichem Wirkungsgradverlust verbunden.
Ist aber bei GUD substantiell besser; GUD erreicht bei 50% Last die 50% Effizienz
der Motoren. Der eigentliche Trick bei Motoren ist, dass man z.B. 5 Stück einsetzt.
Damit hat man dann bei Hocheffizienzmotoren schon bei 4% der Kraftwerksleistung
praktisch den Katalog-Wirkungsgrad.
Der etwas schlechtere Wirkungsgrad normaler Kraftwerksdiesel steht schon
bei 6% Last¹ zur Verfügung. Bei einem \"alten\" und vier \"neuen\" Dieseln hat man
dann ab 1% Kraftwerksleistung guten Wirkungsgrad, davon können Turbinen nur träumen.


¹ Nun ja, bei \"unserem\" Motor² hat man den Bereich 0-20% vermieden und
sehr schnell durchfahren, da hat man eine sehr aggressive Verbrennung,
womöglich sogar negative Zündverweildauern.
Miller-Timing wird bei diesen wohl mittlerweile veralteten Motoren
erst bei 50% eingeschaltet.

² Wärtsilä 6L20

Laut https://www.stadtwerke-kiel.de/ueber-uns/kuestenkraftwerk/technik
stehen da ein 20x von denen: JENBACHER TYPE 9: J920 FLEXTRA
https://www.jenbacher.com/en/gas-engines/type-9/j920-flextra
Sieht von aussen nach 20 Zylinder V-Motor aus. Laut Hersteller 48%
\"elektrische Effizienz\" und 90% thermische Effizienz wenn auch die
Abwärme komplett genutzt wird.

Immer noch fossiler Brennstoff, aber wenigstens deutlich weniger dreckig
als Kohle.

Man liest sich,
Alex.
--
\"Opportunity is missed by most people because it is dressed in overalls and
looks like work.\" -- Thomas A. Edison
 

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